Dreißig Salzburger und Salzburgerinnen testeten in den vergangenen vier Wochen auf Einladung von Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS) das neue Paracelsusbad. Ihre Aufgabe: Sie sollten Rückmeldungen zum Bade- und Sauna-Erlebnis geben und Ideen für Verbesserungen sammeln. Es haben sich innerhalb von einem Tag genügend Interessierte gefunden – vom 15-jährigen Jugendlichen bis zum 70-jährigen Pensionisten, von der Sport-Schwimmerin bis zu Familien, einer schwangeren Frau und zwei Menschen mit Behinderung. Sie haben das Bad zu verschiedenen Wochentagen und Tageszeiten besucht, einige das Hallenbad, andere auch die Sauna. Alle Teilnehmer haben einen Feedback-Bogen ausgefüllt und Dankl anschließend zu einem Gespräch getroffen.
77 Verbesserungsideen
Heute, Montag, hat Dankl bei einer Pressekonferenz im Café im Erdgeschoß des Bades Bilanz gezogen. Aus den Rückmeldungen zu 172 Aspekten rund um das Bad von den 32 Teilnehmern und 18 weiteren Salzburgern hat er 77 konkrete Verbesserungsvorschläge gesammelt. Auf positive Resonanz sind die architektonische Gestaltung, die luxuriöse Ausführung und das moderne Design gestoßen. Auch der Sauna-Bereich wurde positiv aufgenommen.
Kleines Sportbecken, fehlende Rabatte
Kritisch hingegen waren die Erfahrungen mit dem Hallenbad. „Obwohl es heute weniger Schwimm-Bahnen sind als im alten Bad, hat sich der Bad-Eintritt auf 9 Euro verdoppelt. Viele wünschen sich einen 10er-Block, eine Monats- oder Saisonkarte wie in anderen Bädern. Gerade für Familien und Menschen mit niedrigen Einkommen braucht es Ermäßigungen“, sagt Dankl. Eine Teilnehmerin sagte: „Die Rabatte sind nicht attraktiv – 500 Euro für zwanzig Prozent Ermäßigung sind ein Witz.“ Im klein geratenen Sportbecken sind nur vier Bahnen, davon zwei besonders enge, die keinen Gegenverkehr zulassen. Außerdem fehlen Decken-Markierungen für Rückenschwimmer, Wende-Fähnchen und Sekundenuhren. „Ich habe mir eine Besserung erhofft, weil das AYA-Bad überfüllt ist, aber mit nur mehr vier Bahnen ist die Lage für mich als Schwimmerin schlechter geworden“, sagte eine Teilnehmerin. Eine andere Schwimmerin resümierte: „Wir haben mit viel Steuergeld ein Bad gebaut, das jetzt ein Wellness-Luxustempel ist. Und wir sollen zum günstigen Schwimmen nach Freilassing fahren?“
Bessere Schilder und Jausenbereich
Handlungsbedarf besteht laut den Teilnehmern auch in der Beschilderung. „Die Schilder ist schwer lesbar, da in grauer Farbe auf weißen Hintergrund. Außerdem sind die Buchstaben verrückt. Das mag künstlerisch sein, ist aber gerade für Ältere sehr unpraktisch. Außerdem fehlen Informationen auf Englisch“, der das Bad selbst zwei Mal getestet hat. Auch das Jausenverbot stieß vielen sauer auf. „Gerade für Familien, die für den Eintritt tief in die Geldtasche greifen, sind das Jausenverbot und die Konsumationspflicht ein Ärgernis. Ein Jausen-Tisch im Garderobenbereich könnte leicht Abhilfe schaffen“, sagt Dankl. Bei den Garderoben war auch der Sichtschutz ein Thema. Außerdem wünschten sich viele bei den Spints bessere Kleiderhaken und praktischere Verschließmechanismen bei den Umkleidekabinen.
In den kommenden Wochen will Dankl das Gespräch mit den Betreibern der Tourismus Salzburg Gesellschaft sowie der Stadtpolitik suchen. „Die Bevölkerung hat bereits 60 Millionen Euro für den Bau bezahlt, das sind pro Haushalt über 700 Euro. Jetzt sollte die Stadtpolitik das Mögliche tun, um das Baden für die Salzburger einladend, schön und leistbar zu gestalten“, sagt Dankl.
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