Druck wirkt! Nach langen Jahren des Wartens wird nun die versprochene Abschaffung der Maklergebühr realisiert. Der jahrelange Einsatz hat sich gelohnt. Zukünftig soll in Österreich das Bestellerprinzip gelten. Das heißt derjenige, der den Makler engagiert, der muss ihn auch zahlen. Bislang mussten die Kosten für den Makler ausnahmlos die Mieter stemmen. Es war nie gerecht, dass Menschen, die eine Wohnung suchen, für eine Dienstleistung bezahlen, die sie gar nicht in Auftrag gegeben haben - noch dazu, wenn gleich mehrere Monatsmieten fällig sind. Das können sich sehr viele einfach nicht leisten.
Künftig werden die Vermieter:innen diese Kosten selbst tragen müssen, wie es in vielen europäischen Ländern längst Praxis ist.



Die angekündigte Abschaffung der Maklergebühr für Mieter begrüßt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS) ausdrücklich. „Jetzt muss die Ankündigung in die Tat umgesetzt werden. Dafür muss die Politik allein in Salzburg zehntausende Menschen erreichen. Die Landesregierung sollte ein Gipfeltreffen mit Mieterorganisationen, Sozialämtern, Arbeiter- und auch der Wirtschaftskammer einberufen. Es braucht eine breite Information an die Bevölkerung und die Bereitschaft, Umgehungsversuche zu stoppen. Das Ziel ist, schwarze Schafe in der Immobilienwirtschaft nicht zu decken“, sagt Dankl: „Man muss sich den Gesetzesentwurf genau anschauen und Schlupflöcher schließen.“

Er verweist auf die Erfahrung aus Deutschland, wo schon seit 2015 das Bestellerprinzip gilt, also die Vermieter den Makler beauftragen und bezahlen. „Dort gab es die wildesten Versuche, den Mietern erfundene Service-Gebühren zu verrechnen. Vor allem Menschen, die es ohnehin schwer haben, sind gefährdet, über den Tisch gezogen zu werden. Das betrifft Ältere, aber auch Flüchtlinge wie aktuell aus der Ukraine“, sagt Dankl.

Allein in der Stadt Salzburg wechseln jährlich 10.000 Menschen die Wohnung. In 85 Prozent der Fälle handelt es sich dabei um eine Mietwohnung, überwiegend am privaten Wohnungsmarkt. Das zeigte eine Studie des Salzburg Instituts für Raumplanung von 2021.