Am Wochenende hat die KPÖ beim Müllner Steg symbolisch ein Modell-Wohnhaus aus der Salzach gefischt, um ihren Beweggrund für das Antreten zur Nationalratswahl zu vermitteln: Damit das Thema leistbares Wohnen nach dem Wahltag nicht wieder untergehe, brauche es die KPÖ im Parlament. „Vor der Wahl versprechen die großen Parteien das Blaue vom Himmel. Aber wenn sich nach der Wahl alles um Macht und Posten dreht, fallen die Wahlversprechen schnell unter den Tisch“, sagt Natalie Hangöbl, Kandidatin und Klubvorsitzende im Landtag: „Die jetzige Bundesregierung hat von 42 Programmpunkten zum Wohnen nur 5 umgesetzt. Den Preis dieser Untätigkeit zahlt die Bevölkerung. Damit sich das nicht wieder vorkommt, braucht es eine verlässliche Stimme für leistbares Wohnen im Parlament, die Druck auf die nächste Bundesregierung macht.“

Hangöbl: verzichten auf große Show
„Vielen Bürger:innen sind vom ganzen Parteien-Hickhack im Wahlkampf enttäuscht und wenden sich ab. Wir versuchen mit witzigen Aktionen auf ernste Themen aufmerksam zu machen“, sagt Hangöbl. Der Wahlkampf umfasst vor allem Infostände und Verteilaktionen in den Stadtteilen sowie im Flachgau und Tennengau. Für junge Wähler:innen spielt die Social-Media-Arbeit eine zentrale Rolle. Umfragen zufolge ist die KPÖ so nah am Sprung ins Parlament wie noch nie. Mit drei bis vier Prozent liegt sie knapp bei der Vier-Prozent-Hürde. „Es wird knapp. Bei der KPÖ zählt jede Stimme für den Einzug“, sagt Hangöbl.  

KPÖ zeigt: Druck wirkt
Wie das hartnäckige Dranbleiben am Thema Wohnen auch österreichweit zum Erfolg führen kann, zeigt der Einsatz der KPÖ für die Abschaffung der Maklergebühr. Dafür hat die KPÖ über mehrere Jahre tausende Unterschriften gesammelt und sich zusammen mit Organisationen wie dem Mieterschutzverband und der Arbeiterkammer stark gemacht. Im Juli 2023 war es dann soweit – die Maklergebühr für Mieter:innen wurde nach dem Vorbild vieler europäischer Länder abgeschafft. Auch dass der Bund den Ländern heuer per Verfassungsänderung die Möglichkeit gibt, den Leerstand tausender Wohnungen höher zu besteuern, begründete ÖVP-Verfassungsministerin Karoline Edtstadler mit dem „irren Zulauf“ für die KPÖ.