KPÖ PLUS: Stadtpolitik braucht ein Ohr in der Bahnhofsgegend 

Am Montag verhandelten die Gemeinderatsparteien das nächste Stadtbudget. Überraschend gab es dabei grünes Licht für ein Bewohnerservice-Center in der Elisabeth-Vorstadt. „Die Stadtregierung hat jahrelang zugeschaut, wie Hotels in der Elisabeth-Vorstadt wie die Schwammerl aus dem Boden schießen und die Situation in einigen Wohnanlagen kippt. Gut dass sie bei einem Bewohnerservice nun nicht mehr auf die Bremse steigt.“

Grünes Licht für Investoren, aber nicht für Bürger?

„Man verweigerte ausgerechnet dem Stadtteil mit dem größten Bedarf ein Bewohnerservice. Ein neues Bewohnerservice-Venter in der Elisabeth-Vorstadt wird auch das Bewohnerzentrum in der Goethesiedlung in Itzling entlasten, das für die Elisabeth-Vorstadt aktuell mit zuständig ist. Der Veronaplatz ist weiter vom Kiesel entfernt als der Dom. Gerade für Familien, Berufstätige und Ältere braucht es ein nahes Bewohnerservice im Zentrum der Elisabeth-Vorstadt. Wenn hunderte Millionen für Prestigeprojekte lockergemacht werden, muss auch ein einfaches Bewohnerservice für die Bahnhofsgegend möglich sein.“

GSWB-Immobilie steht seit vier Jahren leer

Dankl verweist auf eine leerstehende GSWB-Immobilie, die ideal für ein Bewohnerservice geeignet ist. „Seit über vier Jahren stehen zwei Geschäftslokale im Erdgeschoß der Elisabethstraße 9 leer. Die stadt- und landeseigene GSWB hat das Gebäude im Juni 2018 fertiggestellt. Seitdem wurde kein einziger Mieter für die Sockelzone gefunden. Es ist schade um die verlorene Fläche. Hier könnte ein Bewohnerservice eine praktische Anlaufstelle für Bürger sein, für Sprechstunden, Beratungen, als Lernraum für Kinder und Jugendliche, als Veranstaltungsort und damit die Politik ein Ohr im Stadtteil hat.“ 

Bewohnerservice statt Leerstand

Die beiden Geschäftslokale an der Ecke Elisabethstraße/Mertensstraße sind 133 bzw. 83 Quadratmeter groß. Sie liegen direkt an der Straße, sind dank großer Glasflächen gut einsehbar und barrierefrei zugänglich. Eine kommerzielle Nutzung durch einen Gewerbetreibenden ist nach vier Jahren immer noch nicht in Sicht. „Die Lage ist zentral, die Räume sind groß und barrierefrei zugänglich. Es wäre ideal für ein Bewohnerservice für den Stadtteil“, sagt Dankl. Von Seiten der Diakonie liegt ein fixfertiges Konzept für ein Bewohnerservice vor. Bis jetzt scheitert es nur am guten Willen der Stadtpolitik. Das ist schön, dass sich das nun ändert.