Wo fehlt ein öffentliches WC in der Stadt Salzburg? Wo sind Seife und Klopapier ständig aus? Um das zu erfahren, hat Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS) die SalzburgerInnen eingeladen, ihre Ideen und Anliegen einzubringen. Bei der „Stille-Örtchen-Umfrage“ haben genau 330 SalzburgerInnen teilgenommen: drei Viertel (254) über die Online-Umfrage und ein Viertel (76) direkt z.B. per Email und Telefon. Jetzt liegen die Ergebnisse vor

Hier fehlen WCs – Salzach, Spielplätze, Stadtteile

Ob bei Spaziergängen, beim Spielen im Park oder unterwegs in der Stadt: Oft ist weit und breit kein öffentliches WC zu finden. Besonders häufig nannten die Befragten die Salzach-Ufer, Linzergasse, Mönchs- und Kapuzinerberg, Parks und Spielplätze“, sagt Dankl. Auch in den von Touristen weniger frequentierten Alltagswegen in den Stadtteilen abseits der Innenstadt fehlt es oft an WCs. Für mehr als drei Viertel der Befragten war es durch die Corona-bedingten Lokalschließungen noch schwieriger geworden, im Bedarfsfall ein WC zu finden.</p><p>

Öffnung auch abends und im Winter

„Viele Salzburger nannten die knappen Öffnungszeiten als Problem. Die meisten WCs werden zu früh am Abend abgesperrt, zum Beispiel beim Kommunalfriedhof und im Kurgarten“, sagt Dankl: „In den Winter- und Frühlingsmonaten sind viele WCs überhaupt ganz geschlossen– obwohl in den Parks und auf Spielplätzen viele Menschen unterwegs sind.“ Auch beim Salzachsee in Liefering sollte das WC schon vor Beginn der offiziellen Badesaison geöffnet werden, wenn sich schon im März und April dort die Menschen tummeln.

Bessere Beschilderung und Information

Neben mehr WCs braucht es auch eine bessere Beschilderung und Information: 87% der Befragten fühlten sich „weniger gut“ oder „nicht gut“ informiert, wo öffentliche WCs zu finden sind.

Dankl: mehr WCs nutzen allen

Gemeinderat Kay-Michael Dankl will die Ergebnisse der Klo-Umfrage jetzt mit den zuständigen Mitgliedern in der Stadtregierung besprechen und hofft auf parteiübergreifend guten Willen, die WC-Situation in Salzburg zu verbessern. „Ein Ausbau der Toiletten nutzt allen Stadt-Bewohnern. Es hilft auch Menschen, die an Blasenschwäche leiden. Das ist im Durchschnitt jeder Zehnte. Bei den Unter-80-Jährigen sind Frauen viermal stärker betroffen als Männer“, sagt Dankl. Aufgrund fehlender WCs vermeiden viele Betroffene, außer Haus zu gehen. Soziale Isolation und Vereinsamung sind die Folge. Hier könne die Stadt für Erleichterung sorgen.

Kooperationen mit Lokalen

„Entlang der Salzach, bei Spielplätzen und Parks wie in Itzling neben der Kirchenstraße braucht es dringend öffentliche WCs“, sagt Dankl: „Anderswo kann die Stadt als Sofort-Maßnahme auch mit Gastronomen und Geschäftsinhabern kooperieren, damit diese ihre Toiletten öffentlich zur Verfügung stellen. Im Gegenzug könnten sie eine Aufwandsentschädigung bekommen.“ In Deutschland haben bereits über 200 Städte und Gemeinden dieses Modell der „Netten Toiletten“ umgesetzt.