Die KPÖ PLUS hat den Salzburger Landesrechnungshof mit der Prüfung des Kaufs und der Verwendung der Weitwörther Au durch das Land Salzburg beauftragt. Diese ist Teil des Natura 2000-Gebiets Salzachauen und liegt südlich von Oberndorf. 2016 hat das Land Salzburg dort 127 Hektar Grund gekauft, Franz-Josef Auersperg-Trautson, der vormalige Grundeigentümer, hat dafür rund sieben Millionen Euro erhalten. Zum Vergleich: Die 500 Hektar große Antheringer Au wurde 2022 um 37 Millionen Euro gekauft.
Ähnlich wie bei der Antheringer Au gibt es auch bei der Weitwörther Au Bedenken hinsichtlich Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit des Kaufgeschäfts. „Der Landesrechnungshof hat mit seinem Bericht gezeigt, dass beim Kauf der Antheringer Au einiges schiefgelaufen ist. Unter dem Deckmantel von Renaturierung und Hochwasserschutz hat man einem ÖVP-nahen Multimillionär sein Grundstück vergoldet, obwohl das gar nicht notwendig gewesen wäre. Jetzt wollen wir wissen, ob es auch beim Kauf der Weitwörther Au Geldgeschenke für einen Großgrundbesitzer gegeben hat und ob es auch hier einen anderen, günstigeren Weg für das Land gegeben hätte“, sagt Klubobfrau Natalie Hangöbl.
Der Landesrechnungshof wird unter anderem die Grundlagen des Kaufgeschäfts prüfen, ob es Alternativen zum Kauf gegeben hätte, wie sich der Kauf und insbesondere der Kaufpreis auf den späteren Erwerb der Antheringer Au ausgewirkt haben und welche Folgekosten entstanden sind. „Das Land Salzburg hat sich selber einen überteuerten Markt geschaffen. Der Bericht des Landesrechnungshofs zur Antheringer Au zeigt, dass es im Zusammenhang mit dem vorangegangenen Kauf der Weitwörther Au viele offene Fragen gibt. Gerade die kritisierten Gutachten zum Preis, der zentral mit dem Preis für die Weitwörther Au begründet wurde, macht diese Prüfung notwendig. Wir stellen nicht die Sinnhaftigkeit eines Renaturierungsprojekts und eines Naherholungsgebiets in Frage, fragen uns aber, wer hier warum so viel Steuergeld bekommen hat, wenn es andere, günstigere Wege gibt und das Geld im Landesbudget gerade bei Wohnen und Sozialem fehlt“, sagt Hangöbl. Mit einem Prüfbericht des Landesrechnungshof ist 2026 zu rechnen.
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