Die berüchtigte „Schuhschachtel“-Architektur mit eintönigen, oft ungünstigen Grundrissen prägt auch in Salzburg allzu oft den Wohnbau. Die Leidtragenden sind die Bewohner:innen, die Tag für Tag mit den Bauwerken leben müssen. Helfen würden die baukulturellen Leitlinien des Bundes, die eine Orientierung für gute Baukultur geben. „Es braucht in der Bauwirtschaft einen Ausgleich zwischen sozialen, kulturellen, ökologischen und wirtschaftlichen Zielsetzungen. Im Zentrum sollten die Bedürfnisse der Bewohner:innen stehen, nicht die Profitinteressen der Bauwirtschaft“, sagt Klubobfrau Natalie Hangöbl (KPÖ PLUS): „Menschenfreundliches Bauen kostet meistens nicht sehr viel mehr, wirkt sich aber positiv auf die Lebensqualität aus und kann auf lange Sicht Geld sparen.“ Ein Antrag der KPÖ PLUS im Landtag, einen Umsetzungsplan der baukulturellen Leitlinien für das Land Salzburg auszuarbeiten, wurde heute im Ausschuss einstimmig angenommen.
Nachhaltiger Wohnbau ist langfristig günstiger
In der Bauwirtschaft wird oft billigstes Material verbaut, dessen Lebensdauer oft nur wenige Jahrzehnte beträgt. Danach sind die Bauwerke ein Fall für die Abrissbirne oder müssen teuer erneuert werden. „Diese kurzsichtige Art des Bauens ist weder wirtschaftlich sinnvoll noch umweltfreundlich. Wohnbau muss langfristig gedacht werden, damit auch zukünftige Generationen etwas davon haben“, sagt Hangöbl: „Außerdem rächt es sich, wenn man den Rotstift ansetzt, um kurzfristig schöne Zahlen zu produzieren, wenn langfristig unter dem Strich höhere Kosten anfallen. Ein Beispiel sind die fehlenden Dachvorsprünge, ohne die Fassaden schnell verdrecken und auf Kosten der Bewohner:innen nach wenigen Jahren teuer saniert werden müssen.“
Link zum Antrag der KPÖ PLUS: https://www.salzburg.gv.at/00201lpi/17Gesetzgebungsperiode/2Session/412.pdf
Link zu den baukulturellen Leitlinien des Bundes: https://www.parlament.gv.at/dokument/XXVI/III/126/U1/imfname_703694.pdf
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