Solange Park-and-Ride weniger attraktiv ist als in der Innenstadt zu parken, werden Touristen mit dem Auto in die Altstadt strömen

Die heutige Ankündigung von ÖVP-Bürgermeister Preuner, wie er an den Park-and-Ride-Tarifen schrauben will, hinterlässt mehr Fragen als Antworten. So ändert sich bei den 300 Park-and-Ride-Stellplätzen in Salzburg Süd, die meist schlecht ausgelastet sind, gar nichts. Lediglich das dort gültige Kombi-Ticket soll ausgeweitet werden auf die 3.000 Stellplätze beim Messezentrum. Damit kann man für 15 Euro einen PKW abstellen und bis maximal zu fünft die Öffis nutzen. Im Juli und August soll dieses Kombi-Ticket fünf Euro kosten.

„Preuners Ankündigung lässt die Bürger ratlos zurück. Warum beschränkt Preuner das 5-Euro-Kombi-Ticket auf zwei von zwölf Monaten? Das Stau-Chaos hält sich nicht an die Festspielzeit“, sagt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS): „Außerdem hat das Kombi-Ticket um 15 Euro schon in Salzburg Süd mehr schlecht als recht funktioniert – und das war vor dem nervigen 15-Minuten-Takt beim Obus. Diese Ankündigung ist zu wenig und zu zaghaft.“

Dankl an Preuner: Was ist das Ziel?
Auffällig ist, dass Bürgermeister Preuner keine messbaren Ziele nennt, wie viele Autofahrten er auf Park-and-Ride verlagern will. „Im vergangenen Sommer zog Bürgermeister Preuner eine Jubel-Bilanz, obwohl der Altstadt-Shuttle ein Viertel weniger TouristInnen transportierte als im ersten Jahr des Shuttles“, sagt Dankl. Als der Altstadt-Shuttle 2019 ins Leben gerufen wurde, transportierte er 16.700 Personen von der Messe ins Zentrum. 2022 waren es nur mehr 11.901 (minus 28,7%). „Preuner muss offen sagen, wie viele Autofahrten er mit dieser Tarifänderung aus der Altstadt verlagern will. Ohne messbare Ziele kann niemand beurteilen, ob sein Plan aufgeht oder ob die Stadtpolitik mehr tun muss. Das ist er den BürgerInnen schuldig, die Jahr für Jahr mit einer verstopften Innenstadt leben müssen“, sagt Dankl.

Garage billiger als Park-and-Ride
Selbst mit dem neuen Kombi-Ticket ist das Park-and-Ride-Angebot im Regelfall teurer, als mit dem Auto mitten in der Stadt zu parken. TouristInnen bekommen ein Parkticket in der Mönchsberggarage bereits um vier Euro für vier Stunden oder um sechs Euro für acht Stunden, wenn es von einem Café, Lokal oder Geschäft in der Innenstadt entwertet wird. „An fünf von sechs Tagen im Jahr muss man 15 Euro für das Kombi-Ticket zahlen, aber nur die Hälfte für einen Parkplatz in der Mönchsberggarage“, sagt Dankl: „Solange Park-and-Ride teurer ist als mitten in der Stadt zu parken, werden TouristInnen mit dem Auto ins Zentrum strömen. Es braucht eine spürbare Lenkung, um das Verkehrs-Chaos in der Stadt endlich zu lösen.“