Das Goldgruben-Projekt eines politisch bestens vernetzten Investors mitten in der Halleiner Altstadt gehört im Interesse der Allgemeinheit gestoppt
In der Halleiner Goldgasse droht ein grüner Innenhof, dessen Geschichte in das Mittelalter zurückreicht, durch sündteure Anlage-Immobilien verbaut zu werden. Der Investor Ditfried Kurz will in den Hof im Herzen der Halleiner Altstadt ein mehrstöckiges Gebäude pflanzen. Bei Halleiner Bürgern schrillen die Alarmglocken, eine Bürgerinitiative sammelt bereits Unterschriften.
Messen mit zweierlei Maß?
Unterstützung erhalten sie von KPÖ PLUS-Landessprecher Kay-Michael Dankl, der sich vor Ort ein Bild der Lage gemacht hat: „Verwunderlich ist, dass die Ortsbildschutzkommission dem Investor offenbar grünes Licht gibt. Hier wird offenbar mit zweierlei Maß gemessen. Normalsterbliche müssen mühsam um jedes Fenster und jede Türklinke kämpfen, die sie wechseln wollen. Aber einem Investor, der eine Goldgrube wittert, winkt man ein Projekt durch, das empfindlich in das geschichtliche Erbe der Stadt eingreift. Das passt nicht zusammen.“
Stadt muss Notbremse ziehen
„Mit sündteuren Anlage-Immobilien ist niemandem gedient, außer Zweitwohnsitzlern und dem Investor. Die Stadtpolitik muss alle Hebel nutzen, um dieses Spekulationsprojekt im Sinne der Allgemeinheit zu stoppen. Die Stadt kann die Notbremse ziehen, indem sie die gemeindeeigene Stiege bei der Zufahrt zum Innenhof erhält. Die Idee der Bürgerinitiative, die Fläche als Stadt zu kaufen und als Altstadtgarten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist eine schöne Alternative“, sagt Natalie Hangöbl, Landesabgeordnete von KPÖ PLUS: „Langfristig gehört die Flächenwidmung geprüft. Dass man in 1970ern die Innenhöfe pauschal zu Bauland erklärt hat, ist ein Fehler. Der gehört jetzt, ein halbes Jahrhundert später, korrigiert.“
Leistbaren Wohnraum statt Spekulation
„Statt Spekulationsobjekte braucht es leistbaren Wohnraum. Allein bei den leerstehenden Wohnungen gibt es viel Luft nach oben, sie zu sanieren und zu vermieten. Das wirft vielleicht weniger Profite ab, aber Wohnraum ist keine Ware, sondern ein Grundrecht“, sagt Dankl.
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