Pressestelle des Landes erstaunt mit Clickbait-Schlagzeilen wie „Wir sind WM!“, „WM-Check: Die Stimmung am Rennberg“ oder „10 Tipps für eine unvergessliche Ski-WM“

Erst 2023 hat der Landesrechnungshof festgestellt, dass das Landesmedienzentrum als „offizielle Pressestelle des Landes nicht die Aufgabe hat, mit der Presse um Reichweite und Schlagzeilen zu buhlen“. Dass diese Kritik ungehört bleibt, zeigt ein Blick auf die Berichterstattung des Landesmedienzentrums zur alpinen Ski-WM mit Reportagen, Interviews und Schlagzeilen, die für eine offizielle Pressestelle des Landes eher untypisch sind. „Aufgabe des Landesmedienzentrums wäre es eigentlich, Journalist:innen in ihrer Arbeit zu unterstützen. In den letzten Jahren versucht das Landesmedienzentrum aber immer mehr, von einer Pressestelle zu einem eigenen Medium zu werden. Der Landesrechnungshof hat das zurecht kritisiert. Wir brauchen keine Hofberichterstattung mit Jubelmeldungen wie ‚Wir sind WM!‘ oder ‚WM-Check: Die Stimmung am Rennberg‘, sondern eine Pressestelle, die ihre tatsächlichen Aufgaben ordentlich erledigt“, sagt Klubobfrau Natalie Hangöbl (KPÖ PLUS).

KPÖ PLUS stellt Anfrage an Landeshauptmann Haslauer
Eine Analyse der Landeskorrespondenz zeigt, dass im Vorfeld der alpinen Ski-WM 21 von 41 und damit ca. 50 Prozent Meldungen einen Bezug zur Ski-WM hatten, während der Veranstaltung sogar 47 von 55 und somit 73,4 Prozent der Meldungen. Die KPÖ PLUS will jetzt mittels Anfrage an Landeshauptmann Haslauer wissen, wie er das neue Selbstverständnis des Landesmedienzentrums als eigenes, in Konkurrenz zu Presse und ORF stehendes Medium beurteilt, welche zusätzlichen Kosten durch die intensive Berichterstattung zur Ski-WM entstanden sind und wie sich das auf die Bearbeitungsdauer von Journalist:innen-Anfragen auswirkt.

Link zur Anfrage: https://www.salzburg.gv.at/00201lpi/17Gesetzgebungsperiode/3Session/194-ANF.pdf