Um die tausenden leerstehenden Wohnungen in der Stadt Salzburg zu mobilisieren, gilt eine sorgfältige Leerstandserhebung als Voraussetzung. Neben wissenschaftlichen Studien, die z. B. Stromverbrauchsdaten analysierten, arbeitet die Stadtverwaltung mit Meldedaten, um ein möglichst vollständiges Bild über die Situation in den Stadtteilen zu erhalten. Dazu werden seit mehreren Jahren die Meldedaten mit dem Wohnungs- und Gebäuderegister abgeglichen. Zieht jemand um, wird die neue Adresse und Top-Nummer der jeweiligen Wohnung in der Datenbank zugeordnet. Auf diese Weise konnten 80 Prozent der Stadt-Salzburg korrekt zugeordnet werden. Die restlichen 20 Prozent – das entspricht über 30.000 Personen – gelten als sogenannte Klärungsfälle. Das sind beispielsweise Bewohner:innen von großen Wohnblocks, wo die Top-Nummer nicht bekannt ist.
„Wenn Bewohner:innen schon seit zwanzig oder dreißig Jahren in ihrer Wohnung leben, ist zwar ihre Gebäudeadresse bekannt, aber nicht die Top-Nummer. Erst wenn sie umziehen, bekommt die Stadt neue Meldedaten. Bis dahin tappt man im Dunkeln. Werden diese Daten nicht bereinigt, ist die Leerstandserhebung später umso mühsamer“, sagt Nikolaus Kohlberger (KPÖ PLUS), Gemeinderat und Mitglied im Wohnungs- und Bauausschuss: „Um diese 20 Prozent korrekt zu erfassen, muss man entweder jahrzehntelang warten, bis Meldedaten hereintröpfeln, oder nach Innsbrucker Vorbild hingehen und nachschauen. Die Stadt könnte hier mit einem befristeten Projekt die Kapazitäten schaffen, um mit Vor-Ort-Erhebungen die Datenlücke zu schließen.“
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