Neben der Schaffung von 28 neuen Wohnungen im Dachgeschoß des Lehener Vierkanters geht die Stadt die Neugestaltung des Innenhofs an. In einem Beteiligungsverfahren werden die Bewohner:innen befragt, was sie sich für den Innenhof wünschen, wie Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl ankündigt. Denn der Lehener Wohnblock wird zwar von Straßen umrahmt, die nach Nelken, Rosen, Tulpen und Lilien benannt sind, aber im Innenhof dominiert das Grau: Der Boden ist geschottert, dazwischen stehen brachliegende alte Garagen. Die mehrjährigen Bauarbeiten haben Spuren hinterlassen, die Aufenthaltsqualität ist gleich null.
Die denkmalgeschützte Anlage aus den 1930ern umfasst 113 Wohnungen. Sie steht im Eigentum der Stadt Salzburg – und gilt seit Jahren als politische Baustelle. Jahrelang wurde die Erneuerung von 28 Wohnungen im Dachgeschoß von früheren Stadtregierungen aufgeschoben. Es fehlte am politischen Willen, das nötige Geld für Sanierung und Ausbau bereitzustellen. „Den Ausbau hätte man vor Jahren günstiger haben können. Nachdem die 28 Wohnungen nun auf Schiene sind, wollen wir auch die Lebensqualität für die Bestandsmieter:innen verbessern. Der Innenhof gehört ordentlich hergerichtet, damit die Bewohner:innen etwas davon haben“, sagt der zuständige Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS): „Der Lehener Vierkanter ist eine der größten Wohnanlagen in städtischem Eigentum. In einem bald hundert Jahre alten, denkmalgeschützten Wohnblock zu wohnen, ist nicht immer einfach. Deshalb wollen wir die Lebensqualität für die Bewohner:innen verbessern.“
Im ersten Schritt der Beteiligung werden die Bewohner:innen nach ihren Wünschen und Bedürfnissen befragt. Die Anregungen werden dann in Workshops ausgearbeitet und in ein Umsetzungskonzept gegossen. Mit der Durchführung sind Sarah Untner vom Büro Raumsinn und Anna Detzlhofer von DnD Landschaftsplanung beauftragt. Die Ergebnisse sollen im kommenden Jahr vorliegen.
„Lehen ist ein dicht bebauter Stadtteil, in dem viele Bewohner:innen keine privaten Freiräume wie etwa Gärten haben. Der Lehener Wohnblock ist dafür ein Paradebeispiel. Deshalb soll der Innenhof für die Bewohner:innen da sein. Die Lebensqualität in den Gemeindewohnungen muss der Stadt etwas wert sein“, sagt Dankl: „Ich kenne einige Bewohner:innen von meinen eigenen Hausbesuchen. Viele Bedürfnisse sind eine Folge der baulichen Struktur.“ Beispielsweise hat jede Seite mehrere getrennte Stiegenhäuser, so dass sich die meisten Bewohner:innen nie über den Weg laufen. Gleichzeitig wünschen sich viele eine funktionierende Gemeinschaft. Es gibt keinen Lift, keine Gärten und die meisten Bewohner:innen haben keinen Balkon. Auch einfach zugängliche Fahrradräume fehlen. „Der Innenhof kann statt einer Schotter-Wüste ein einladender Ort werden, mit mehr Grün für Hitzetage, Platz für Kinder, aber auch ruhigen Orten. Ich bin gespannt auf die Ideen der Bewohner:innen“, sagt Dankl.
Die Neugestaltung des Innenhofs ist Teil eines größeren Vorhabens. „Bis zum Frühjahr evaluieren wir den Zustand aller stadteigenen Wohnanlagen und legen einen Fahrplan vor, wo es größere Sanierungen braucht und wo die Bewohner:innen mit kleinen Maßnahmen viel Lebensqualität gewinnen“, sagt Dankl.
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