Ohne S-Link ist es umso wichtiger, den Verkehr zu vermeiden, bevor er entsteht

Nach dem mehrheitlichen Nein der Bürger:innen zum S-LINK müssen die Stadt- und die Landespolitik andere Wege suchen, um das Salzburger Verkehrs-Chaos zu lösen. Neben kleinen Maßnahmen wie mehr Busspuren, Express-Buslinien oder Mikro-Öffis wird es umso wichtiger, die Verkehrsplanung mit der Raumordnungs- und Wohnungspolitik zusammen zu denken, argumentiert die KPÖ PLUS. „Wenn man den Verkehr nicht auf die Schiene verlagern kann, ist es umso wichtiger, zusätzlichen Verkehr zu vermeiden, bevor er entsteht. Die Zersiedelung läuft im Zentralraum auf Hochtouren. Die teuren Wohnkosten vertreiben die Menschen aus dem Zentrum. Erstmals leben im Flachgau mehr Menschen als in der Landeshauptstadt, wo die Zahl der Hauptwohnsitze sinkt“, sagt Klubobfrau Natalie Hangöbl (KPÖ PLUS): „In der Krise liegt die Chance, wenn man Kalendersprüchen glaubt. Das Land könnte das S-Link-Aus zum Anlass nehmen, um einen ernsthaften Masterplan aufzusetzen, der Verkehr, Wohnen und Raumordnung zusammendenkt, damit kein zusätzlicher Verkehr entsteht. Das jetzige Verkehrsaufkommen ist schon zu viel.“

KPÖ PLUS will Wende in der Raumordnungspolitik
Eine bessere Abstimmung in der Raumordnung setzt voraus, dass über Gemeindegrenzen hinweg zusammengearbeitet wird. Auf dem Papier gibt es zwar einen Zusammenschluss von Gemeinden im Speckgürtel rund um die Landeshauptstadt. In der Praxis ist der Regionalverband aber kaum spürbar. Gerade bei Flächenwidmungen und der Förderung des leistbaren Mietwohnbaus braucht es gemeinsame überregionale Planung. „Die Zersiedelung schreitet unter einer ÖVP-Landesregierung und vielen ÖVP-Bürgermeister:innen voran. Das Verkehrs-Chaos ist eine Folge davon. Gerade ohne S-Link muss das Land seine Aufgabe ernster nehmen, die Raumplanung und Wohnungspolitik ganzheitlich zu planen“, sagt Hangöbl.