Wer in eine kleinere Wohnung wechselt, soll besser unterstützt werden

Viele Mieter:innen wohnen in größeren – und vor allem teureren – Wohnungen als ihnen recht ist. Diesen Befund bestätigt eine Studie im Auftrag der Stadt Salzburg. Befragt wurden 341 Haushalte in Mietwohnungen, die vom städtischen Wohnservice vergeben werden. Davon können sich 29 Prozent vorstellen, die Wohnung zu wechseln. Von diesen möchte jede:r Vierte schnellstmöglich wechseln, die anderen zu einem späteren Zeitpunkt.

Am stärksten zum Wohnungswechsel bereit sind Zwei-Personen-Haushalte, jene die mehr als 900 Euro monatlich für Miete und Betriebskosten zahlen, die Bewohner:innen von Dreizimmer-Wohnungen und jene zwischen 40 und 59 Jahren. „Hinzu kommt, dass die steigenden Heiz- und Betriebskosten auch große Wohnung mit niedrigem Mietzins zunehmend kostspielig werden lassen“, sagt Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS). Häufig genannt wird der Wunsch nach einem Haus mit Lift (18 Prozent aller Befragten), einer barrierefreien Wohnung (17 Prozent) und dass die Wohnung zu groß ist (13 Prozent). Die größten Hürden sind die Sorge, aus dem vertrauten Umfeld und Stadtteil wegziehen zu müssen, die Suche nach einer neuen Wohnung und der Aufwand des Übersiedelns. Dem entspricht der Wunsch, bei der Wohnungssuche, dem Transport von Möbeln und bei Umzugskosten Hilfe zu bekommen.

„Die Hauptaufgabe der Stadt ist der Bau leistbarer Mietwohnungen, aber auch die bedarfsgerechte Verteilung des Wohnraums ist ein kleines Rädchen, an dem wir drehen wollen. Neben vielen, die eine größere Wohnung suchen, wollen andere in kleinere wechseln. Das kann eine Win-Win-Situation sein“, sagt Dankl: „Den Wohnungswechsel zu erleichtern, nützt den Bewohner:innen, aber auch der Allgemeinheit. Zieht ein Alleinstehender im Alter aus einer Vier-Zimmer-Wohnung in eine kleinere, aber barrierefreie Wohnung, bekommt eine junge Familie eine Chance auf ein Zuhause.“

„Der Wunsch, in der vertrauten Umgebung zu bleiben, ist verständlich. Wer seit 30 Jahren im Stadtteil lebt, will in der Nähe von Bekannten bleiben, von Nachbar:innen bis zur Kassierin im Supermarkt. Auch die Nähe zum Arzt oder zu Enkelkindern spielt im Alltag eine Rolle“, sagt Dankl: „Wer in eine kleinere Wohnung wechselt, bekommt schon jetzt einen schnelleren Zugang zu Angeboten des Wohnservice. Das läuft unabhängig vom Punktesystem. Das wollen wir erweitern, z. B. durch Information und Beratung sowie Hilfe beim Umzug.“

Die Studie wurde im Oktober und November mittels Online- und Briefbefragung durchgeführt. Kontaktiert wurden 3.899 Mieter:innen, die eine Wohnung mit über 70 Quadratmeter bewohnen, die vom städtischen Wohnservice vergeben wurde. Rund zehn Prozent haben an der Befragung teilgenommen. „Die Studie liefert erstmals Zahlen, warum sich Bewohner:innen einen Wohnungswechsel wünschen und welche Hürden es gibt. Darauf aufbauend entwickeln wir jetzt ein Maßnahmenpaket. Diejenigen, die schnellstmöglich wechseln wollen und das der Stadt in einem separaten Brief mitgeteilt haben, kontaktieren wir sofort auf direktem Wege“, sagt Dankl.