Die Wohnkosten in Salzburg kennen nur einen Weg: nach oben. Durchschnittlich 20,50 Euro pro Quadratmeter beträgt mittlerweile der Kaltmietzins am freien Mietmarkt in der Stadt Salzburg, 17,90 Euro sind es im Bundesland. Die Steigerung der Mietkosten im letzten Jahr ist rund zweieinhalb Mal höher als die sonstige Inflation. Mit der anstehenden Novelle des Raumordnungsgesetzes hat die Landesregierung die Gelegenheit, bei den hohen Wohnkosten gegenzusteuern. Die KPÖ PLUS drängt dabei auf die Einführung eines Baugebots. „Die Widmung von Flächen für den geförderten Wohnbau ist nur die halbe Miete. Es muss sichergestellt werden, dass dann auch tatsächlich gemeinnütziger geförderter Mietwohnbau errichtet wird. Ohne einen rechtlichen Eingriff geht das nicht. Im neuen Raumordnungsgesetz braucht es daher ein Baugebot“, sagt Klubobfrau Natalie Hangöbl. Ein Baugebot gibt es beispielsweise schon in Deutschland.

Landesregierung soll auf wissenschaftliche Expertise hören
Die Ursachen für den Mangel an leistbarem Wohnraum sind gut erforscht, alleine in den letzten Jahren sind mehrere wesentliche Studien erschienen (WIFO 2022 & 2024, Empirica 2023, IIBW 2023, SIR 2025). „Sämtliche Expertisen sagen klar, dass es in Salzburg an gemeinnützigen geförderten Mietwohnungen fehlt. Die Landesregierung hat das bei der Neuaufstellung der Wohnbauförderung ignoriert. Diesen Fehler darf man bei der angekündigten Novelle des Raumordnungsgesetzes und der baurechtlichen Bestimmungen nicht wiederholen“, sagt Hangöbl.

Gewidmetes Bauland für Bebauung mobilisieren
Gerade Grundstücke, die vor dem Jahr 2018 bereits als Bauland gewidmet waren und nicht bebaut werden, liegen brach. Hier fehlt es an Anreizen für die Eigentümer, die Grundstücke einer Bebauung zuzuführen. „Das neue Raumordnungsgesetz muss den Gemeinden die Möglichkeit geben, gewidmetes Bauland auch für Wohnraum zur Verfügung zu haben. Eigentümer sollen dazu verpflichtet werden können, die Planungsziele von Gemeinden umzusetzen. Ein Baugebot führt zur Mobilisierung von Bauland und Schaffung von Wohnraum“, sagt Hangöbl: „Wenn Eigentümer nicht selber bauen wollen, können sie das Grundstück an die Gemeinde verkaufen. Hier muss die Landinvest ins Boot geholt und zu einem echten Bodenfonds ausgebaut werden.“

Preisdeckelung bei Baukosten
Ein Wohnbaupaket „Geförderter Mietwohnbau“ braucht auch eine über die baurechtlichen Bestimmungen verankerte Preisdeckelung bei den Baukosten. Diese sind im Bundesländervergleich besonders hoch. „Es kann nicht sein, dass die Salzburger beim Bauen und Wohnen einen ‚Salzburg-Aufschlag‘ bezahlen müssen. Ohne regulierende Maßnahmen geht es nicht. Der Markt hat beim Wohnen versagt“, sagt Hangöbl.