Anstatt die Salzburger jedes Jahr zu melken, soll das Gemeinwohl im Mittelpunkt stehen
Der langjährige Generaldirektor der Salzburg AG Leonhard Schitter wechselt in einem überraschenden Schritt mutmaßlich in den Vorstand der oberösterreichischen Energie AG. Dieses Konsortium von Banken, Versicherungen und Land Oberösterreich hält 26 Prozent der Anteile der Salzburg AG und profitiert von den jährlichen Gewinnausschüttungen. „Der Wechsel der Konzernspitze, die Rekord-Gewinne und die explodierenden Preise für Haushalte werfen die Frage auf, wie es mit der Salzburg AG weitergehen soll“, sagt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS): „Das langfristige Ziel muss sein, die Oberösterreicher rauszukaufen und die Salzburg AG in ein gemeinnütziges Unternehmen umzubauen. Statt Gewinnstreben, für das die Salzburger Jahr für Jahr gemolken werden, soll das Gemeinwohl im Mittelpunkt stehen“, sagt Gemeinderat Kay-Michael Dankl.
Gemeinnützigkeit als Ziel
Die Salzburg AG als Aktiengesellschaft ging am 5. September 2000 aus der Fusion zwei öffentlicher Unternehmen hervor: der Stadtwerke in der Landeshauptstadt und der SAFE (Salzburger AG für Energiewirtschaft) des Landes. Stadt und Land halten seitdem 42 bzw. 31 Prozent der Aktien, das übrige Viertel die oberösterreichische Energie AG. „Es war ein Fehler, das Gewinnstreben als oberstes Ziel festzusetzen. Die Grundversorgung mit Wärme, Wasser und Strom soll der Allgemeinheit dienen. Ein gemeinnütziger Energieversorger könnte jetzt die Haushalte entlasten, anstatt die Preise zu erhöhen und dann Millionen-Gewinne auszuschütten“, sagt Dankl: „Die Rückkehr zur Gemeinnützigkeit geht nicht von heute auf morgen, sollte aber das Ziel für Stadt und Land sein.“
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