Ein Jobverlust stellt viele betroffene Österreicher:innen vor existenziellen Problemen. Wer nach einer Kündigung nur die Arbeitslosenversicherung bezieht, muss von rund der Hälfte des bisherigen Einkommens leben. Oft reicht das gerade einmal für Fixkosten wie Wohnen, Versicherungen und Auto. Wer keine großen Ersparnisse hat, für den zählt jeder Euro. Als kleine Entlastung konnten Arbeitslose bis zur Geringfügigkeitsgrenze von 551 Euro im Monat dazuverdienen. Genau das wollen Herbert Kickl und ÖVP-Chef Stocker nun abschaffen.

„Ausgerechnet in einer Zeit, in der die Arbeitslosigkeit steigt, verbieten FPÖ und ÖVP den Arbeitssuchenden, geringfügig dazuzuverdienen. Das ist unsozial und reine Schikane“, sagt Landtagsklubobfrau Natalie Hangöbl: „Wer nach einer Kündigung die monatlichen Fixkosten mit z. B. 1.200 Euro statt mit 2.400 Euro stemmen muss, für den machen 551 Euro Zuverdienst einen großen Unterschied.“

„Die meisten Menschen ohne Beschäftigung sind arbeitslos, weil sie keinen passenden Job finden. Gerade ältere Arbeitnehmer:innen sind betroffen. Ihnen die Zuverdienstmöglichkeit zu nehmen, schafft keinen einzigen neuen Arbeitsplatz“, sagt Hangöbl: „Wenn bei Konzernen wie KTM tausende Arbeitsplätze wackeln und Menschen um ihre Existenz zittern, spielen Politiker:innen große Betroffenheit vor. Tags darauf verbieten sie Arbeitssuchenden, ein paar hundert Euro dazuzuverdienen. Das ist heuchlerisch.“