Der letzte kommunale Frauenbericht ist zehn Jahre alt

Zehn Jahre nach dem Erscheinen des letzten Berichts zur Lage der Stadt-Salzburgerinnen startet die KPÖ PLUS anlässlich des heutigen Weltfrauentags einen neuen Anlauf. „Probleme wie die Salzburger Wohnungskrise, steigende Lebenshaltungskosten und die Öffi-Misere treffen uns alle. Aber Frauen spüren die Folgen dieser politischen Versäumnisse in ihrem Alltag besonders stark“, sagt Natalie Hangöbl, Frauensprecherin von KPÖ PLUS und Listenzweite zur Landtagswahl: „Der letzte Frauenbericht der Stadt Salzburg ist zehn Jahre alt. Das ist Grund genug für eine Neuauflage, die aufzeigt, was sich an den 364 Tagen ändern sollte, damit die Ankündigungen zum Weltfrauentag nicht wieder unter den Tisch fallen.“

Letzter Frauenbericht ist zehn Jahre alt
Den letzten Frauenbericht hat Salzburg im Sommer 2013 vorgestellt. Die Mozartstadt war damals die zweite Stadt nach Linz, die eine solche Studie durchführen ließ. Im Auftrag der Stadt erstellte die Sozialwissenschafterin Birgit Buchinger mit der Birgit Buchinger mit Renate Böhm von der Firma Solution Sozialforschung & Entwicklung die Studie. Der 254 Seiten starke Bericht beleuchtete damals die Situation der Stadt-Salzburgerinnen u.a. am angespannten Wohnungsmarkt, im Arbeitsleben, bei der Kinderbetreuung, im öffentlichen Verkehr und beim Angebot an Beratungseinrichtungen.

Frauen von politischen Versäumnissen stärker betroffen
„Ob Alleinerziehende, Teilzeitbeschäftigte oder Mindestpensionistinnen – Frauen sind überdurchschnittlich stark von Armut gefährdet. Wenn die Stadtpolitik ihrer Verantwortung nicht nachkommt, leiden sie als erste“, sagt Hangöbl: „Beim Schlüsselthema Wohnen reicht das von einer untragbaren Wohnkostenbelastung über beengte Wohnverhältnisse bis zu Energiearmut, wenn das Geld nicht zum Heizen reicht.“

KPÖ PLUS stellt Antrag an Gemeinderat
„Seit dem letzten Bericht sind die teuren Wohnkosten Jahr für Jahr auf weitere Rekordhöhen gestiegen. Auch im öffentlichen Verkehr hat sich die Lage verschlechtert. Dazu kommt die enorme Teuerung. Eine Neuauflage des Frauenberichts kann eine Grundlage für das politische Handeln bilden“, sagt KPÖ PLUS-Gemeinderat Kay-Michael Dankl. Wo bereits Daten aus anderen Studien vorhanden sind, könne man unkompliziert auf diese zugreifen und Lücken durch ergänzende Analysen schließen. Davon verspricht sich Dankl auch Anregungen für die städtische Stadtplanung, Wohnungs-, Verkehrs-, Bildungs- und Wirtschaftspolitik, die die Lage von Frauen teilweise nicht ausreichend am Schirm hat. Als Anstoß will er in der kommenden Gemeinderatssitzung am 22. März einen Antrag an die Stadtregierung für die Neuauflage des Berichts einbringen.