Trotz Wohnungskrise will die ÖVP neun Immobilien in bester Stadtlage privatisieren

Im Bahnhofsviertel der Stadt Salzburg haben die Abbrucharbeiten für das neue Landes-Dienstleistungszentrum begonnen. Es soll 1.200 Mitarbeitern ab 2026 Platz bieten. Über die Zukunft anderer Landesimmobilien hüllt sich die Landesregierung in Schweigen: Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hat angekündigt, im Gegenzug für den Neubau 19 bestehende Amtsgebäude aufzulassen. Neben angemieteten Büros zählen auch neun Immobilien in bester Stadtlage dazu, die dem Land selbst gehören. Geht es nach dem Landeshauptmann, sollen sie privatisiert werden, um Geld in die Kassen zu spülen und den Bau des Dienstleistungszentrums mitzufinanzieren. 

Haslauer sollte Bürgern reinen Wein einschenken
„Obwohl es zu wenige leistbare Wohnungen in Salzburg gibt, will Haslauer Landes-Immobilien in bester Stadtlage privatisieren. Aber Grund und Boden sind ein wertvolles Gut. Gibt man die Landesimmobilien einmal aus der Hand, sind sie für die Allgemeinheit für immer verloren“, sagt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS): „Haslauer sollte der Bevölkerung jetzt reinen Wein einschenken, welche Privatisierungspläne er der Schublade hat, damit es nicht nach der Landtagswahl zur bösen Überraschung kommt.“

Privatisierung trotz Wohnungskrise?
Die betroffenen Landesimmobilien reichen von der Gstättengasse in der Altstadt bis nach Aigen. Nur bei der Michael-Pacher-Straße hat die Landesregierung vage in Aussicht gestellt, eine Wohnnutzung anzustreben. Zu den übrigen Immobilien herrscht Schweigen. „
Das Familienerbe zu verscherbeln, um das Budget aufzupolieren, ist kurzsichtig. Die Vergangenheit hat gezeigt: Solche Deals sind ein Millionen-Geschäft für Investoren, aber langfristig eine Katastrophe für die Bevölkerung“, sagt Dankl, der Ideen aus der Bevölkerung sammelt, wie die freiwerdenden Immobilien genutzt werden könnten: „Hier könnten leistbare Wohnungen, Kinderbetreuungsplätze, Raum für Kultur oder junge Menschen geschaffen werden.“

Betroffene Immobilien, die zur Gänze frei werden:
Gstättengasse 10
Kaigasse 2
Aigner Straße 34
Sebastian-Stief-Gasse 2-4
Pfeifergasse 7
Michael-Pacher-Straße 27, 36 und 40.