Immer mehr Salzburger:innen verlieren ihre Wohnung: Im letzten Jahr gab es 453 Zwangsräumungen. Sie können Alleinstehende ebenso treffen wie Familien. Der Hauptgründe sind laut Mieterschutzverband die steigenden Wohnkosten und die Befristung von Mietverträgen. Läuft ein Mietvertrag aus, schnellt im neuen Mietvertrag oft die Miete in die Höhe. Die KPÖ PLUS unterstützt die Forderung nach mehr unbefristeten Mietverträgen, nimmt aber auch die Salzburger Politik in die Pflicht: „Eine Mietenbremse für den privaten Wohnungsmarkt würde helfen, die Zahl der Delogierungen wieder in den Griff zu bekommen. Die hohe Inflation hat gleich mehrere Mieterhöhungen innerhalb weniger Jahre nach sich gezogen. Viele Mieter waren davor schon am Anschlag“, sagt Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS): „Neben dem Bund ist aber auch die Salzburger Politik gefordert. Die Delogierungsberatung gehört gestärkt. Verliert jemand seine Wohnung, werden die Probleme noch größer. Es ist wirtschaftlich vernünftig, in die Prävention zu investieren.“

KPÖ PLUS will Delogierungsprävention stärken
Die Stadt Salzburg hat für die gut 1.700 Gemeindewohnungen einen eigenen Delogierungsbeauftragten. Er geht aktiv auf Bewohner:innen mit Mietrückständen zu, um über Hilfsangebote zu informieren und an Lösungen zu arbeiten, damit es erst gar nicht zum Wohnungsverlust kommt. Ein Prüfbericht des städtischen Kontrollamts hat gezeigt, dass sich die Stadt auf diese Weise erhebliche Mehrkosten gespart hat. „Das bewährte Modell der aufsuchenden Delogierungsprävention gehört in Zusammenarbeit mit den Sozialeinrichtungen ausgeweitet. Zumindest bei allen geförderten Mietwohnungen, in die Wohnbaufördermittel geflossen sind, sollte eine aufsuchende Sozialarbeit aufgebaut werden. Wenn die Schwarz-Blaue Landesregierung ihre Wahlversprechen ernst nimmt, darf sie bei der erschreckenden Zahl an Delogierungen nicht achselzuckend wegschauen“, sagt Natalie Hangöbl, Klubvorsitzende im Salzburger Landtag. Sie will dem Landesparlament per Antrag vorschlagen, die Delogierungsprävention für das ganze Bundesland auszubauen.