Anfrage an ÖVP-Bürgermeister Preuner soll transparent machen, wie es mit den Luxus-Boni weitergeht

Am Freitag 16. September 2022 soll der neue Generaldirektor der Salzburg AG ausgewählt werden. Ein Ausschuss des Aufsichtsrat, bestehend aus vier ÖVP-Politikern bzw. Aufsichtsräten aus dem konservativen Umfeld, trifft am Abend eine Vorab-Entscheidung. Der gesamte Aufsichtsrat soll sie am kommenden Dienstag bestätigen. Beim heiklen Thema, ob auch in Zukunft fürstliche Manager-Boni ausgeschüttet werden, lässt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS) nicht locker. Mit einer Anfrage an ÖVP-Bürgermeister Preuner von heute Vormittag will er transparent machen, wie es mit den umstrittenen Zusatzzahlungen weitergeht.

„Zusätzlich zum Grundgehalt von über 16.500 Euro brutto wurden in den letzten Jahren fürstliche Boni von 90.000 Euro pro Kopf an die Vorstände der Salzburg AG ausgeschüttet. Das ist angesichts explodierender Strom- und Heizkosten, die vielen Salzburgern Kopfzerbrechen bereiten, nicht mehr zeitgemäß“, sagt Dankl. Sogar in Zeiten, als die Obus-Krise eskalierte und grobe Managementfehler unübersehbar wurden, gab es fünfstellige Bonuszahlungen. Per Anfrage will Dankl nun in Erfahrung bringen, ob Preuner als Eigentümervertreter der Stadt die Luxus-Boni bei der Gestaltung des neuen Chef-Vertrags thematisiert.

KPÖ PLUS will Luxus-Boni abschaffen

Dankl will die üppigen Manager-Boni am liebsten abschaffen: „Solche Luxus-Boni stammen aus der Zeit, wo der maximale Profit über allem steht. Aber die aktuellen Krisen zeigen: Erfolg muss für einen Energieversorger in überwiegend öffentlicher Hand mehr sein als maximaler Profit. Es geht auch um sozial verträgliche Tarife, dass weniger Salzburger Haushalten der Strom abgedreht wird, um mehr erneuerbare Energien und eine bessere Kundenzufriedenheit. Falls die ÖVP weiterhin Boni ausschütten will, sollte man zumindest auf soziale Kriterien Wert legen.“ Außerdem könne man mit den 90.000 Euro pro Vorstand rund hundert Salzburger Familien, die mit der Teuerung nicht mithalten können, vor einer Stromabschaltung bewahren, rechnet Dankl vor.

Wie stimmen SPÖ und Grüne ab?

Zuletzt haben auch politische VertreterInnen der SPÖ angeregt, die Manager-Boni der Salzburg AG zu überdenken. Gemeinderat Dankl zeigt sich abwartend, ob Mitglieder des Aufsichtsrat, wie SPÖ-Stadträtin Anja Hagenauer oder Grünen-Landesrat Heinrich Schellhorn, am kommenden Dienstag sich für eine Neugestaltung des Boni-Systems stark machen: „SPÖ und die Grüne Partei haben in der Vergangenheit die Luxus-Boni kritisiert. Wie sieht es jetzt aus, wo es konkret wird?“

https://www.youtube.com/watch?v=-s4V2mCntbw