KPÖ PLUS schlägt ein Sonderprogramm der Landesregierung vor, um Betriebskosten zu senken

Im Bundesland Salzburg sind die Betriebskosten für Wohnungen viel stärker gestiegen als im österreichischen Durchschnitt. Das zeigen Daten der Statistik Austria. Von 2014 bis 2021 sind die Betriebskosten für Hauptmietwohnungen österreichweit um 10% teurer geworden, in Salzburg aber um 14,3%. Damit liegt der Anstieg in Salzburg um 43% über dem Österreich-Schnitt. „Viele Salzburger spüren, wie die Betriebskosten durch die Decke gehen. Die Betriebskosten pro Quadratmeter sind in Salzburg viel stärker gestiegen als österreichweit. Die aktuelle Teuerung hat das Problem seit dem Vorjahr verschärft“, sagt Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS): „Die kommende Landesregierung muss das am Schirm haben und Wege finden, die Betriebskostenbelastung zu senken.“

Betriebskosten stärker gestiegen als Einkommen
Die Betriebskosten sind in Salzburg auch stärker gestiegen als die Einkommen. Während die Betriebskosten im Bundesland von 2024 bis 2021 um 14,3% teurer wurden, stiegen die Einkommen im selben Zeitraum nur um 7,89% (bundesweit: 7,96%). Damit sind die Betriebskosten fast doppelt so stark gestiegen wie die Einkommen der Salzburger.

KPÖ PLUS will Betriebskosten-Offensive
Dankl schlägt daher ein Bündel an Maßnahmen vor, um die steigende Betriebskostenbelastung in den Griff zu kriegen. Viele Bewohner haben bei Erhöhungen oder teuren Nachzahlungen berechtigte Fragen zur Betriebskostenabrechnungen. Die sind eine Wissenschaft für sich. Laut Mietervereinigung sind 95% der Betriebskostenabrechnungen, die ihre Mitglieder überprüfen lassen, fehlerhaft.

Jede fünfte Abrechnungen prüfen „Die kommende Landesregierung sollte die Betriebskosten-Beratung massiv ausbauen. Das Ziel ist, dass jährlich 20% der privaten Betriebskostenabrechnungen überprüft werden. So kann man Unregelmäßigkeiten finden und schwarze Schafe unter den Firmen identifizieren, die regelmäßig zu hohe Kosten verrechnen“, sagt Dankl: „Am einfachsten ist es, die Landesförderung für die Konsumentenberatung der Arbeiterkammer und der Mieterschutzvereine aufzustocken. Die haben die nötige Expertise und Bekanntheit, sind derzeit aber bei den vielen Anfragen am Limit.“

Wohnbauträger in die Pflicht nehmen
Ergänzend regt Dankl an, die großen Wohnanlagen im Bundesland systematisch auf ihre Betriebskosten hin zu analysieren. „Beginnen könnte man mit den Wohnungen der Stadt- und Landeseigenen Wohnbaugesellschaft. Das Ziel ist, für jede größere Wohnanlage einen Plan zu erarbeiten, wie man die Betriebskosten senken kann. Oft haben die Bewohner und Vertrauensnachbarn gute Ideen, finden aber beim Management kein Gehör. Hier braucht es ein Qualitätsmanagement-System, das auch die Betriebskosten am Schirm hat“, sagt Dankl.

 

Betriebskostenentwicklung bei Hauptmietwohnungen:

 

2014

2021

Anstieg in %

Land Salzburg

2,1 € / m2

2,4 € / m2

14,28

Bund

2,0 € / m2

2,2 € / m2

10

Daten: Statistik Austria

 

Quellen:

Betriebskosten
Entsprechend der Tabellenbände Wohnen der Statistik Austria
2014: Statistik Austria, Seite 37, https://www.statistik.at/fileadmin/pages/351/tabellenband_wohnen_2014__4_.pdf
2021: Statistik Austria, S. 55, https://www.statistik.at/fileadmin/publications/Wohnen-2021.pdf

Verfügbares Einkommen
Entsprechend der Regionalen Gesamtrechnung der Statistik Austria
2014
: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte pro Person: 24,600 Euro im Jahr in Salzburg und 24,400 im Österreich-Schnitt. Quelle: https://www.statistik.at/statistiken/volkswirtschaft-und-oeffentliche-finanzen/volkswirtschaftliche-gesamtrechnungen/regionale-gesamtrechnungen
2021
: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte pro Person: 22,800 Euro im Jahr in Salzburg und 22,600 im Österreich-Schnitt. Quelle: https://newsroom.sparkasse.at/2015/12/15/bruttoregionalprodukt-und-pro-kopf-einkommen-2014-in-oesterreichischen-bundeslaender-und/30053