Bei einer „Foto-Safari“ sammelte Gemeinderat Kay-Michael Dankl mit Ehrenamtlichen Informationen zu 386 Bushaltestellen in der Stadt Salzburg
„Wer das Auto stehen lässt und den Bus nimmt, tut der ganzen Stadt was Gutes. Die ausgedünnten Fahrpläne, Wartezeiten und Verspätungen machen das vielen Fahrgästen nicht einfach. Wenn man schon warten muss, dann zumindest im Trockenen und mit einer Sitzgelegenheit“, begründet Gemeinderat Kay-Michael Dankl seine „Bushaltestellen-Safari“. Zusammen mit Freiwilligen hat Dankl 386 Obus-Haltestellen im Stadtgebiet fotografiert und analysiert, wo eine Überdachung, eine Sitzbank, Echtzeitanzeigen, Ticketautomaten oder Mülleimer fehlen.
Jede dritte Haltestelle ist Wind und Regen ausgesetzt
Nun legt Dankl die Ergebnisse vor. „Bei jeder vierten Bushaltestelle fehlt immer noch eine Sitzgelegenheit. Das trifft gerade ältere Menschen, die sich über ein Bankerl zum Verschnaufen oder Einkäufe-Abstellen freuen“, sagt Dankl: „Außerdem ist jede dritte Haltestelle noch nicht überdacht. Wer im Winter Regen, Schnee und Wind ausgesetzt ist, überlegt sich gut, ob er wieder den Bus nimmt. Einladende Haltestellen sind ein wichtiger Anreiz zum Umsteigen.“
Nur wenige Echtzeitanzeigen
Eine Seltenheit sind die Echtzeitanzeigen. Diese Säulen findet man nur bei jeder vierten Haltestelle. „Eine Echtzeitanzeige gibt Wartenden Gewissheit, wann ein verspäteter Bus kommt. Außerhalb der Innenstadt und Endstationen sind sie aber rar“, sagt Dankl. Noch seltener sind Ticketautomaten: Sie findet man im Schnitt nur bei jeder sechsten Haltestelle.
Öffentlicher Verkehr als soziale Frage
Positiv sieht Dankl die Abdeckung mit Mülleimern, die es bei 99% der fotografierten Haltestellen gab. Buchstäblich eine Baustelle bleibt die Barrierefreiheit: „Rückmeldungen von Fahrgästen und Vereinen zeigen, dass viele Bushaltestellen noch nicht barrierefrei sind“, sagt Dankl. Er betont, ein gut ausgebauter öffentlicher Verkehr ist auch eine soziale Frage. „Im unteren Einkommensviertel hat jeder Zweite kein Auto. Auch ältere Menschen sind auf gute Öffis angewiesen.“ Dankl hat einen Antrag im Gemeinderat eingebraucht, um die Verbesserung der Bushaltestellen in die neue Obus-Strategie aufzunehmen.
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