Seit Samstag, 13. Mai 2023, erinnert ein Kunstprojekt in Hallein an die Widerstandskämpferin und langjährige KPÖ-Politikerin Agnes Primocic. „Es ist sehr schön, dass die Erinnerung an Agnes Primocic mit diesem Gedenk- und Kunstprojekt wachgehalten wird. Ihr Widerstand gegen den Austrofaschismus und den Nationalsozialismus sind bis heute eine Mahnung, nicht wegzuschauen, wenn Unrecht geschieht“, sagt Kay-Michael Dankl, Landessprecher von KPÖ PLUS: „Das Gedenken ist auch ein Auftrag an die Gegenwart, Antifaschismus nicht auf Sonntagsreden zu beschränken, sondern konsequent für die Würde und Gleichheit der Menschen einzutreten.“
Im Rahmen des Projekts „Orte des Gedenkens“ werden verschiedene Formen des Widerstands gegen das NS-Regime sichtbar gemacht. In Hallein parkt ein rotes Auto mit Text-Aufdrucken in den nächsten zwölf Monaten an vier verschiedenen Standorten, um an die stets aktive, rastlose Widerstandskämpferin und KPÖ-Politikerin zu erinnern.
Agnes Primocic wurde 1905 in eine Arbeiterfamilie geboren und arbeitete ab dem 16. Lebensjahr in der Halleiner Tabakfabrik. Mit 25 begann sie, sich als Betriebsrätin und Gewerkschafterin zu engagieren. Als KPÖ-Mitglied leistete sie Widerstand gegen den Austrofaschismus und später das Nazi-Regime. Als Teil der Roten Hilfe organisierte sie Unterstützung für die Familien politisch Verfolgter. Unter Einsatz ihres Lebens rettete sie mehr als einem Dutzend Widerstandskämpfern und KZ-Insassen das Leben, die im Außenlager des KZ Dachau bei Hallein zum Tode verurteilt worden waren. Nach der Befreiung 1945 war Primocic langjährige KPÖ-Landessekretärin, Gemeinderätin und Sozialstadträtin in Hallein. Sie war außerdem Obfrau des Salzburger KZ-Verbands. Primocic verstarb 2007 im Alter von 102 Jahren.
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