Einmal jährlich können Salzburger Haushalte mit niedrigen Einkommen den Heizkostenzuschuss beantragen. Diese Unterstützung des Landes beträgt 150 Euro und soll helfen, Heizkosten zu decken. Angesichts der Corona-bedingt hohen Arbeitslosigkeit schlägt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS) eine Verdoppelung des Heizchecks aus Mitteln der Stadt vor: „Niemand sollte in einer kalten, dunkeln Wohnung leben müssen. Schon im Vorjahr war der Topf zu klein, um den Salzburgern zu helfen, wo das Geld nicht mehr zum Heizen reicht. Zum Vergleich: In Kufstein beträgt der Heizcheck 250 Euro, während es im teuren Salzburg nur 150 Euro sind.“

„Viele Engpässe zeigen sich jetzt, wenn Ersparnisse aufgebracht sind und gestundete Zahlungen schlagend werden“, sagt Dankl. Im Sommer sind viele Betriebskosten- und Strom-Rückzahlungen für 2019 hinzugekommen, die in Raten abbezahlt werden müssen, wie Betroffene ihm in seiner Wohn- und Sozialberatung berichten. „Der Heizkostenzuschuss erreicht genau die Salzburger, denen die Kosten für das tägliche Leben über den Kopf wachsen“, sagt Dankl: „Die Stadt kann den Stadt-Bewohnern, die den Heizcheck bekommen, den Betrag von 150 Euro verdoppeln. Das ist einfach, unbürokratisch und hilft dort, wo es am dringendsten gebraucht wird.“

Laut den jüngsten Eurostat-Daten können es sich 200.000 Österreicher nicht leisten, ihre Wohnung ausreichend zu heizen. Menschen mit niedrigen Einkommen sind doppelt betroffen. Viele wohnen in schlecht isolierten Häusern mit alten Heizungen. Im Verhältnis zum Einkommen müssen sie mehr für das Heizen zahlen. Zum Höhepunkt der Corona-Krise im April und Mai sahen Energieanbieter in Österreich von Strom- und Gasabschaltungen ab. Laut der Aufsichtsbehörde E-Control wurde in diesen zwei Monaten auf 11.174 Abschaltungen im Strom- und Gasbereich verzichtet.

Im Herbst und Winter könnte sich die Situation bei vielen Haushalten aber zuspitzen. Vielen Salzburgern steht aufgrund von Kurzarbeit und hoher Arbeitslosigkeit weniger Einkommen zur Verfügung. In der Stadt Salzburg sind im Vergleich zum Vorjahr 42,6% mehr Menschen arbeitslos (AMS-Zahlen, Stand September). Durch die Saisonarbeitslosigkeit in Tourismus und Bau dürfte die Arbeitslosigkeit noch deutlich steigen.