Ein Erfolg: Die Initiative der KPÖ PLUS bringt einen landesweiten Kautionsfonds auf Schiene

Teure Kautionen sind neben steigenden Mieten, Betriebs- und Energiekosten eine immer größere Hürde bei der Wohnungssuche. Die KPÖ PLUS hat deshalb im Salzburger Landtag beantragt, einen landesweiten Kautionsfonds zu starten. Diese Initiative wurde im Landtagsausschuss am Mittwoch überparteilich und einstimmig unterstützt. „Eine Familie mit zwei Kindern braucht für eine Vierzimmerwohnung in der Stadt schnell mal eine Kaution von 4.000 bis 5.000 Euro. Das ist mittlerweile auch für Familien aus der Mittelschicht schwer zu stemmen. Auch für Alleinstehende sind mehrere tausend Euro Kaution eine große Belastung“, sagt Klubobmann Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS): „Ein landesweiter Kautionsfonds kann hier Abhilfe schaffen. Es freut uns, dass alle Landtagsparteien unsere Initiative unterstützen. Jetzt ist die Landesregierung am Zug, ein Modell auszuarbeiten.“

Städte und Steiermark als Vorbild
Auf kommunaler Ebene gibt es auf Initiative der KPÖ in Graz seit 2010, in Linz seit 2020 und in Salzburg seit 2022 solche Kautionsfonds. Dabei können Wohnungssuchende bis zur Hälfte der Kaution als zinsfreies Darlehen bekommen, die in kleinen und damit leistbaren Monatsraten über zwei bis drei Jahre zurückgezahlt werden können. Was fehlt, ist ein landesweiter Kautionsfonds, der auch Salzburgern außerhalb der Landeshauptstadt offen steht. Einen solchen landesweiten Kautionsfonds gibt es seit 2017 in der Steiermark. „In unseren Sprechstunden zu Wohnen und Soziales melden sich jede Woche Menschen, die die teuren Kautionen nicht zahlen können. Wir versuchen mit einem Teil unserer Politikergehälter im Kleinen zu helfen, aber es braucht eine systematische Lösung für das Problem. Ein landesweiter Kautionsfonds ist ein Teil der Lösung“, sagt Hangöbl.

Kautionsfonds solle Lücke füllen
Grund für den KPÖ PLUS-Antrag ist, dass die bestehenden Hilfsangebote für Kautionen für viele Salzburger nicht zugänglich sind. Für eine Kautionszusicherung eines Sozialamts muss man Sozialunterstützung beziehen. Das schließt viele Menschen aus, die etwa in Teilzeit oder in niedrig entlohnten Branchen arbeiten, die Kranken- oder ReHa-Geld beziehen oder mit niedrigen Pensionen auskommen müssen. Spendenbasierte Initiativen wie der Innara-Fonds der Sozialen Arbeit GmbH sind oft schnell ausgeschöpft. Viele Banken lehnen es ab, Darlehen für Kautionen zu gewähren, wenn keine größeren Sicherheiten vorhanden sind. Der Kautionsfonds könnte hier eine Lücke füllen. „Wichtig ist, dass die Einkommensgrenzen nicht zu niedrig angesetzt werden, damit auch Salzburger aus der Mittelschicht eine Chance haben“, sagt die Landtagsabgeordnete Natalie Hangöbl (KPÖ PLUS).