Wenn Parteien eine faire und objektive Besetzung nicht hinbekommen, brauchen sie einen Aufpasser

„Hochbezahlte Spitzenjobs gehören objektiv und fair vergeben. Dass Preuner in einer geheimen Sitzung den Bestgereihten verdrängt und seinen nur zweitgereihten Parteifreund und Büroleiter zum Abteilungsvorstand macht, ist untragbar. Jedes Kind versteht, dass das nicht fair ist. Offenbar sind manche Parteien noch nicht so weit“, sagt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS): „Wenn sie nicht die Reife haben, der Versuchung der Macht standzuhalten, brauchen die Parteien einen Aufpasser. Spitzen-Jobs sollten ab sofort nur mehr mit externer Begleitung ausgeschrieben und besetzt werden.“

Kritik an Postenschacher
Die Abteilung 1 der Salzburger Stadtverwaltung ist ein mächtiges Aufgabenfeld. Als Allgemeine und Bezirksverwaltung umfasst sie etwa das Amt für öffentliche Ordnung, das Straf-, Markt-, Verkehrs- und Gesundheitsamt, sowie die Feuerwehren und das Krisenmanagement in den Pandemiejahren. Nachdem der bisherige Leiter im Februar in Pension ging, war die Stelle interimistisch vom bisherigen Stellvertreter besetzt. Dieser überzeugte beim Auswahlverfahren und kam auf Platz eins, wurde bei der Besetzung aber übergangen: Mithilfe der FPÖ und seiner Doppelstimme bei Stimmengleichheit setzte ÖVP-Bürgermeister Preuner seinen Favoriten Bernd Huber durch. Dieser wird ab 1. August auf der luxuriös bezahlten Stelle sitzen - monatlich winken über 10.000 Euro brutto. „Dass die FPÖ sich als Steigbügelhalterin bei ÖVP-Postenbesetzungen andient, lässt leider tief blicken“, sagt Dankl: „Das ist eine Zumutung für jeden Bürger, der sich eine anständige und faire Besetzung öffentlicher Stellen erwartet.“

Dankl: Aufpasser für die Parteien
„Preuner und die FPÖ ändern die Spielregeln, weil ihnen das Ergebnis nicht passt. Das ist ein politisches Armutszeugnis. Darüber kann auch Preuners Ankündigung, sich bald aus der Politik zu verabschieden, nicht hinwegtäuschen. Damit sich so ein Postenschacher nicht wiederholt, sollten Top-Jobs ab sofort nur mehr mit externer Begleitung besetzt werden“, sagt Dankl. Das will er als ersten Gemeinderats-Antrag nach nach der Sommerpause einbringen, die turbulent begonnen hat.