Ein goldenes Geschäft für die Vonovia-Aktionäre, aber eine wohnungspolitische Katastrophe für die Salzburger sieht KPÖ PLUS-Gemeinderat Kay-Michael Dankl

„Eine wohnungspolitische Zeitbombe“, sagt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS) zu den gestern, Donnerstag, präsentierten Plänen für den Abriss und Neubau der Südtiroler Siedlung in Liefering: „Eine annehmbare Übergangslösung für die Bestandsmieter:innen ist kein Ersatz für dauerhaft leistbaren Wohnraum. Sobald die Bestandsmieter:innen nicht mehr dort wohnen, kann die BUWOG die Mieten in die Höhe schrauben. Das freut die Vonovia-Aktionäre, schadet aber den Salzburger:innen.“

Nur ein Viertel geförderter Wohnbau
Geht es nach der BUWOG, wäre nur mehr ein Viertel der zukünftigen Wohnfläche geförderter Mietwohnbau - und selbst dort steigen die Mieten um das Doppelte bis Dreifache. Aktuell zahlen die Bewohner:innen pro Quadratmeter vier bis sechs Euro. Nach dem Abriss könnten es, wie im Quartier Rauchmühle, bis zu 13 Euro sein. Eine Familie müsste dann für eine geförderte Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmeter über 1.000 Euro zahlen.

Wucher-Mieten drohen
Bei den freifinanzierten Wohnungen kommt es noch schlimmer. Sie sollen mit 20.000 Quadratmeter drei Viertel der zukünftigen Fläche ausmachen. Dort gilt dann überhaupt kein Mietendeckel mehr. Der Konzern könnte „marktübliche“ Mieten verlangen. Die könnten auf über 20 Euro pro Quadratmeter klettern. Die Drei-Zimmer-Wohnung kostet dann über 1.600 Euro. In der bestehenden Wohnanlage gilt auf 100 Prozent der Fläche die Gemeinnützigkeit. Bei einem Abriss geht sie unwiederbringlich verloren.

Dankl warnt vor wohnungspolitischen Rückschritt
„Es ist ein wohnungspolitischer Rückschritt, 200 günstige Wohnungen abzureißen und durch mehr Wohnungen zu ersetzen, die sich aber kein:e Salzburger:in mehr leisten kann", sagt Dankl: „Die Stadtpolitik muss die Mieter:innen von morgen vertreten, die im jetzigen Verfahren keine Stimme haben. Unterkofler muss im Sinne der Bevölkerung die Notbremse ziehen. Es gibt Alternativen, zum Beispiel die bestehende Wohnanlage zu erhalten, zu sanieren und maßvoll zu verdichten, wie das in der Friedrich-Innhauser-Straße vorbildhaft gelungen ist. Anstatt einem profitorientierten Konzern im Besitz der deutschen Vonovia den roten Teppich auszurollen, sollte man einen gemeinnützigen Wohnbauträger aus Salzburg an Bord holen.“