Betroffene Privathaushalte werden mit Mehrkosten von rund 500 Euro im Jahr belastet

Mit Jahresbeginn hat die Salzburg AG den Strompreis um 138% erhöht (13,6 Cent auf 32,4 Cent brutto pro Kilowattstunde). Das trifft Haushalte besonders schwer, die mit Strom heizen oder eine Wärmepumpe haben. Sie brauchen mehr Strom als die 2.900 kWh, deren Preis von der Strompreisbremse des Bundes gedeckelt ist. Wie ÖVP-Landeshauptmann Haslauer im Dezember verkündete, sollten sie daher mit weiteren 2.900 kWh entlastet werden, die ebenfalls mit 12 Cent gedeckelt sind. Das spart Haushalten rund 500 Euro im Jahr. Der Haken: Wer eine Stromheizung ohne eigenen Zähler hat, ist davon ausgeschlossen. Während Wärmepumpenbesitzer ohne eigenen Zähler sich per Formular für die Entlastung anmelden können, schließt die Salzburg AG das bei Salzburgern mit Stromheizung aus.

Preisdeckel voller Lücken
„Wer einen Preisdeckel verspricht, sollte kein Nudelsieb vorlegen. Haslauer hat eine Entlastung versprochen, bei der aber tausende Salzburger leer ausgehen. Die Lücken gehören jetzt geschlossen“, sagt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS): „Wer eine Stromheizung ohne eigenen Zähler hat, sollte sich einfach registrieren können. Bei Wärmepumpen ist das schon möglich. Das ist ein kleiner Aufwand für die Salzburg AG, aber eine große Entlastung für die betroffenen Salzburger. 500 Euro sind viel Geld.“

Mindestpensionistin muss 274 Euro im Monat zahlen
„Einer 84-jährige Mindestpensionistin in Liefering hat sich an mich gewandt. Sie heizt mit Strom. Jetzt stellt ihr die Salzburg AG monatlich 274 Euro in Rechnung. Bisher waren es 125 Euro. Das ist für eine alleinstehende Frau mit niedrigen Pension unbezahlbar“, sagt Dankl: „Die Salzburg AG schließt sie von der Entlastung mit den preisgedeckelten 2.900 kWh der Salzburg AG aus, weil ihre Stromheizung keinen eigenen Zähler hat. Einen solchen zu montieren, würde sie aber 300 bis 400 Euro kosten.“

Protestaktion bei Wasserkraftwerk
Mit einer Protestaktion beim Wasserkraftwerk in Salzburg-Lehen setzte Dankl am Samstag mit Aktivisten ein Zeichen für „Gesichertes Heizen statt fette Profite“. „Die Salzburg AG produziert billigen Strom aus Wasserkraft, verrechnet den Haushalten aber die überteuerten Börsen-Preise. Angesichts von Rekord-Gewinnen muss es möglich sein, die versprochene Entlastung auch wirklich allen zukommen zu lassen, die Hilfe brauchen“, sagt Dankl.

Landesregierung sitzt auf 28 Millionen
Auch das Land könnte helfen: Ganze 28 Mio. Euro bekommt die Salzburger Landesregierung aus dem 450-Millionen-Paket des Bundes, das Haushalte bei den Heizkosten entlasten soll. Während Oberösterreich schon Anfang Februar verkündete, ihren Heizkostenzuschuss mit den Bundesmitteln auf das Zehnfache auszuweiten und 250.000 Haushalte zu entlasten, hüllt sich Haslauers Landesregierung in Schweigen, was mit den Geldern passiert. „Wartet Haslauer auf seinen Wahlkampfstart, bis er die Bürger wissen lässt, wie ihre 28 Mio. Euro an Steuergeldern eingesetzt werden? Die Salzburger brauchen eine schnelle Entlastung, keine Wahlkampfgags“, sagt Dankl.