Wie vor der Salzburger Landtagswahl versprochen, geben die vier Abgeordneten der KPÖ PLUS einen Teil ihrer Politikergehälter an Salzburger in Not ab. Alles, was über einen durchschnittlichen Facharbeiterlohn von 2.300 Euro netto hinausgeht, wird im Rahmen von Sprechstunden gespendet. Bisher gab es das nur in der Landeshauptstadt, nun werden die Sprechstunden auf das ganze Bundesland ausgeweitet. „Wir helfen mit Informationen, bei Formularen und – wo nötig – auch mit einem Teil unserer Politikergehälter. Die Bandbreite reicht von Mietrückständen über offene Stromrechnungen und teure Schulmaterialien bis hin zu Kautionen, die viele nicht aus eigener Kraft stemmen können. Gerade wenn keine andere Hilfe greift, braucht es schnelle und unbürokratische Unterstützung“, sagt Klubobmann Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS).

Abgeordnete geben 78.400 Euro jährlich weiter
„Die Gespräche mit Menschen in Not helfen, dass man als Politiker die Bodenhaftung nicht verliert. Außerdem erfährt man aus erster Hand, wo die Probleme liegen, die politisch gelöst gehören. Das reicht von den explodierenden Wohnkosten bis zur Armut, die jeden Fünften in Österreich bedroht“, sagt Dankl. Als Klubobmann bekommt er monatlich rund 5.200 Euro netto. Davon gibt er mehr als die Hälfte weiter. Die drei anderen Landtagsabgeordneten Natalie Hangöbl, Christian Eichinger und Sarah Pansy geben jeweils rund 1.200 von ihren 3.500 Euro netto ab. Zusammen kommen sie auf 5.600 Euro im Monat. Auf das Jahr hochgerechnet sind es mit dem 13. und 14. Gehalt rund 78.400 Euro. „Es geht aber um mehr als die finanzielle Hilfe. Wir wollen in den Gesprächen Menschen zu ihrem Recht verhelfen, wieder Mut machen und Hoffnung geben, gerade in diesen schwierigen Zeiten“, sagt die Abgeordnete Natalie Hangöbl.

Als Gemeinderat bisher 33.069 Euro abgegeben
In der Landeshauptstadt hat Dankl als Gemeinderat bereits seit 2019 einen Teil seines Gehalts abgegeben. Mit bisher 33.069 Euro wurden über 550 Menschen unterstützt. „Die Gespräche geben Einblicke, wie schwierig das Leben nach einem Schicksalsschlag wie Krankheit, Trennung, Wohnungs- oder Jobverlust werden kann. Viele, die sich melden, brauchen zum ersten Mal Hilfe. Die Einblicke geben auch Anregungen für die politische Arbeit. So sind die Ideen für einen städtischen Rechtshilfefonds für Mieter und eine sozial ermäßigte Freibad-Saisonkarte in Sprechstunden entstanden – und wurden mittlerweile von der Stadtregierung umgesetzt“, sagt Dankl.

Um einen Doppelbezug zu vermeiden, gibt Dankl zukünftig sein gesamtes Gemeinderatsgehalt von rund 1.700 Euro netto ab. Ihre Brotberufe führen der Kulturvermittler Dankl, der Informatiker Eichinger und die Lehrerin Hangöbl in Teilzeit weiter. Pansy ist auch als KPÖ-Landesgeschäftsführerin ohne zusätzlichen Bezug tätig.

Hilfe nach Grazer Vorbild
In der Steiermark geben KPÖ-Mandatare schon seit 1998 einen Teil ihrer Politikergehälter an Menschen in Not ab. In Summe wurden 2,9 Millionen Euro an rund 24.000 Personen und Haushalte ausbezahlt. Auch KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr nimmt sich persönlich Zeit für Sprechstunden und gibt einen Großteil ihres Gehalts weiter.

In jedem Fall kann einmalig mit finanziellen Mitteln geholfen werden. Die Gespräche mit den Abgeordneten finden im Büro der KPÖ PLUS im Chiemseehof, bei Hausbesuchen, bei öffentlich beworbenen Terminen in den Bezirken oder in dringenden Fällen telefonisch statt. Wer sich in einer Notlage befindet, kann per Email, Brief oder Telefon einen Termin für ein persönliches Gespräch vereinbaren:

Telefon: 0662 8042-4850
E-Mail: [email protected]
Per Post: Landtagsklub KPÖ PLUS, Chiemseehof, 5010 Salzburg


Aktuelle Bezüge:
Landtagsabgeordnete: 5.170 brutto, netto ca. 3.500
Klubvorsitzende: 8.168 brutto, netto ca. 5.200
Gemeinderäte der Stadt Salzburg: 2.578 brutto, netto ca. 1.700

Freiwillige Gehaltsbegrenzung der KPÖ PLUS:
Durchschnittlicher Facharbeiterlohn, aktuell 2.300 netto im Monat

Abgabe an SalzburgerInnen in Notlagen:
Landtag: monatlich 5.600 Euro, 78.400 Euro im Jahr
Gemeinderat: bisher ca. 400 Euro monatlich, jetzt gesamter Bezug