Geht es nach einem Geheimplan der neuen ÖVP-FPÖ-Landesregierung, droht der Salzach bei Golling die Verbauung mit einem weiteren Kraftwerk. Das würde auch die beliebten Salzach-Öfen gefährden - die Krone berichtete. Die neu im Landtag vertretene KPÖ PLUS bringt nun eine Alternative auf den Tisch. „Anstatt gleich noch die letzten Meter der Salzach zu verbauen, sollte das Land auch Alternativen fördern: Das Potenzial für Trinkwasser-Kraftwerke ist in Salzburg nicht ausgeschöpft. Diese nutzen den Höhenunterschied zwischen einer Quelle und dem Hochbehälter. Sie erzeugen Strom, ohne das weiter in die Natur eingegriffen wird“, sagt Sarah Pansy. Sie wird in der nächsten Landtagssitzung am 5. Juli einen Antrag an Energie-Landesrat Schwaiger (ÖVP) einbringen, die Beratung und Förderung für Trinkwasserkraftwerke auszubauen.

Stromerzeugung ohne Eingriff in Natur

Trinkwasserkraftwerke sind verteilt auf mehrere Gemeinden, schonen die Natur und helfen für die Blackout-Vorsorge, weil man sie ohne Anschluss an das allgemeine Stromnetz betreiben kann“, sagt Pansy: „Dezentrale Anlagen liefern zwar keine Millionen-Gewinne für Konzerne wie die Salzburg AG, wären aber ein wichtiger lokaler Beitrag zum Klimaschutz und würden den Gemeinden mit den eingesparten Kosten dabei helfen, noch mehr für ihre Bürger zu tun.“

Großes Potenzial in Salzburg

Das Potenzial in Salzburg wäre groß: Eine Analyse der Universität für Bodenkultur hat 2010 gezeigt, dass 13.000 Megawattstunden Strom produziert werden könnten. Das entspricht dem durchschnittlichen Strombedarf von rund 30.000 Haushalten. Zuletzt waren aber erst 32 Anlagen im Bundesland in Betrieb. Selbst mit zwei Anlagen, die im Juli in Rauris in Betrieb gehen sollten, hinkt Salzburg weiter hinter Tirol hinterher. Dort sind schon 80 Trinkwasserkraftwerke in Betrieb. 

Tirol ist Vorreiter

Beim Nachbarland Tirol ist man schon weiter. Dort fördert das Land solche Trinkwasserkraftwerke. In Salzburg sucht man diese Idee im Programm der neuen Landesregierung vergeblich. „Anstatt auch noch die letzten Meter der Salzach abzubauen und das Naturdenkmal Salzachöfen zu gefährden, sollte man Alternativen suchen. Das reicht vom Effiziensteigerungen bis zu Trinkwasserkraftwerke“, sagt Pansy: „Das könnten Projekte von Gemeinden und Genossenschaften sein, die den Bürgern gehören anstatt Konzernen. Das Land sollte diese Idee prüfen, Gemeinden kostenlos beraten und günstige Darlehen anbieten.“