Heute, Dienstag, hat die Stadt Salzburg ihre Bilanz zum Tourismus des Jahres 2023 präsentiert. Weiter warten heißt es hingegen bei einer Tourismus-Strategie für die kommenden Jahre. Eine solche hat die Tourismus-Hochburg Salzburg bis heute nicht. „Es ist schon merkwürdig, wenn eine selbsternannte Wirtschaftspartei den Bürgermeister stellt, aber keinen Plan hat, wie ein wirtschaftlicher Schlüsselbereich sich entwickeln soll“, sagt Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS): „Ein wichtiges Handlungsfeld wäre zum Beispiel, die wieder anschwellende Reisebus-Problematik in den Griff zu kriegen. Anstatt die Innenstadt zu verstopfen, gehören die Reisebusse an den Stadtrand, zu gut angebundenen Park & Ride-Anlagen.“

Schattenseiten nicht verschweigen
Kritisch merkt die KPÖ PLUS an, dass über negative Auswirkungen des Tourismus bei der heutigen Präsentation kein Wort verloren wurde. „Der Tourismus ist nicht nur ein Segen, sondern hat Schattenseite, die man politisch angehen muss. Die vielen ‚Festspiel-Wohnungen‘ und den Wildwuchs an Mikrohotels, die Wohnraum verdrängen, muss man angehen“, sagt Dankl: „Salzburg braucht ein Wohnraumschutzgesetz, damit nicht die Wohnbevölkerung den Preis bezahlen muss.“

Dankl: Tourismus-Beschäftigte können sich Salzburg nicht mehr leisten
Sprechen müsse man außerdem über Löhne und Gehälter im Tourismusbereich. „Salzburg belegt im Bundesländervergleich bei der Wirtschaftsleistung pro Kopf zwar den ersten Platz, ist aber bei den Einkommen pro Kopf weit abgeschlagen. Im Dienstleistungssektor, allen voran dem Handel, der Gastronomie und der Hotellerie, sind die Löhne und Gehälter besonders niedrig. In einer Stadt mit extrem hohen Wohn- und Lebenshaltungskosten geht sich für viele nicht mehr aus“, sagt Dankl: „Es braucht eine Tourismus-Strategie, die auch wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Aspekte am Schirm hat.“